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Zimmer und Namensgeber im 1. Obergeschoss

Dürer

Albrecht Dürer
1471 – 1528
Maler, Grafiker und Kunstschriftsteller

Dürer wirkte und lebte in Nürnberg. Er ist der erste deutsche Maler, der die Grenzen des Handwerklichen mit wachsender Bewusstheit überschritt. In verschiedenen Schriften hat Dürer versucht, Aufgaben und Möglichkeiten der bildenden Kunst darzustellen. Mit der kleinen Holzschnitt-Passion und der Kupferstich-Passion, mit seinem Bilderzyklus zur Offenbarung des Johannes, dem Stich „Ritter, Tod und Teufel“ und vielen anderen Werken hat er biblische Themen aufgegriffen und dabei christliche und humanistische Traditionen zusammengebracht.

Dürer war – zusammen mit Holbein und Cranach – einer der führenden Porträtisten seiner Generation. So hat er auch den Grafen Philipp von Solms-Hohensolms-Lich im Jahr 1518 mit einer Kohlezeichnung dargestellt. Als leidenschaftlicher Anhänger der Reformation und Verehrer Luthers hat er es bedauert, dass er nie die Gelegenheit hatte, den Reformator zu zeichnen oder zu malen. 1526, zwei Jahre vor seinem Tod, hat er aber Luthers Freund und Mitarbeiter Philipp Melanchthon in einem Kupferstich festgehalten.

Hutten

Ulrich von Hutten
1488 – 1523
Reichsritter, Humanist, Dichter und Schriftsteller

Hutten stammt von der Steckelburg bei Schlüchtern. Er studierte an verschiedenen deutschen Universitäten, später auch in Italien und stand in Verbindung mit den führenden Humanisten seiner Zeit.

1517 krönte ihn Kaiser Maximilian mit dem Dichterlorbeer.

Seit 1520 wurde er zusammen mit seinem Freund, dem Reichsritter Franz von Sickingen, Anhänger der Reformation. Während des Reichtags in Worms lebte er bei Sickingen auf der Ebernburg und unterstützte Luther von dort aus durch seine Schriften.

Für viele Zeitgenossen war Hutten neben Martin Luther eine der Hoffnungsfiguren in der Umbruchssituation seiner Zeit. Aus Deutschland vertrieben starb er 35-Jährig in der Nähe von Zürich an einer Krankheit, die ihn schon in den letzten Jahren seines Lebens gequält hatte.

Bach

Johann Sebastian Bach
1685 – 1750
Meister der evangelischen Kirchenmusik

Stationen der Laufbahn: Geiger in der Weimarer Hofkapelle (1703), Organist in Arnstadt (1704) und Mühl- hausen (1707), Hoforganist und Kammermusiker in Weimar (1708), Kapellmeister am Hof in Köthen (1717), Thomaskantor und Universitäts-Musikdirektor in Leipzig (ab 1723).

Johann Sebastian Bach war mit Maria Barbara, nach ihrem Tod in zweiter Ehe mit Anna Magdalena verheiratet. Von den insgesamt 20 Kindern aus beiden Ehen überlebte 5 Söhne und 4 Töchter.

Bach hat unterschiedliche Arten von Musik komponiert. Seine Klavierwerke reichen vom einfachen Übungsstück bis zu virtuosen Konzertkompositionen. Reichhaltig ist die Palette der Orchesterkompositionen. Dazu kommen Sonaten und Konzerte für Soloinstrumente. Einen Schwerpunkt bilden die Orgelwerke.

Aus der Gestaltung von Gottesdiensten heraus erwuchsen die zahlreichen Kantaten und oratorischen Werke, die zugleich auch die gottesdienstlichen Formen sprengen und überschreiten.

Die überragende Größe der Musik Bachs erwächst aus der souveränen und strengen Beherrschung der Formen in unmittelbarer Verbindung mit einem unerschöpflichen spielerischen Einfallsreichtum. Die musikalische Schöpferkraft , die uns in der Fülle seiner Werke begegnet, stelle einen Höhepunkt in den Äußerungen abendländischen Geistes dar.

Ludwig van Beethoven sagte später: „Nicht Bach, sonder Meer sollte er heißen“.

Bach signierte seine Werke mit den Initialen S.D.G. –Soli Deo Gloria. Er lebte in der Glaubensüberzeugung, dass seine Kunst der Verherrlichung Gottes dienen sollte.

Sachs

Hans Sachs
1494 – 1576
Schuhmacher, Dichter, Meistersinger

Sachs lebte und wirkte in Nürnberg, besuchte die Lateinschule und hatte während seiner Schuhmacherlehrer gleichzeitig Unterricht im Meistergesang. Nach fünf Wanderjahren, die ihn durch ganz Deutschland führten und ihm viele Erfahrungen vermittelten, wurde er selbst Meister –als Schuhmacher und als Gesangslehrer.

1523 wurde Hans Sachs‘ erstes großes Spruchgedicht veröffentlicht, ein Lobgesang auf Martin Luther, die wittembergische Nachtigall“. Es beginnt:

Wach auf! es nahet gen den tag.
Ich hör singen im grünen hag
Ein wunigliche nachtigall,
Ir stim durchklinget berg und tal.

In kurzer Zeit waren die siebenhundert Verse des Gedichtes im ganzen deutschen Sprachbereich bekannt.

Auch in weiteren Schriften war Sachs ein Künder der Reformation und Kämpfer für das rechte Wort Gottes. Darin finden wir Schlagkraft, Mutterwitz, Volkstümlichkeit, dieselben Vorzüge die seine Schwänke, Fastnachtsspiele, Legenden und Fabeln auszeichnen. In sechs Jahrzehnten seines Wirkens hat er vermutlich mehr Gedichte als Schuhe gefertigt. Insgesamt sind es einhundertvierzig große und kleine Werke, außerdem mehr als zweihundert Dramen, dabei allein Fünfundachtzig Fastnachtsspiele.

Mit der Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“ hat Richard Wagner dem Schuhmacher und Poeten dein Denkmal gesetzt.

Die Laienspielbewegung in der Zeit der Christdeutschen Jugend griff gerne auf Stücke von Hans Sachs zurück. So sind auch in Hohensolms Spiele von Sachs aufgeführt worden.

Koch

Rudolf Koch
1876 – 1934
Grafiker, Schriftkünstler, Kunsthandwerker

lehrte an der Werkkunstschule in Offenbach a.M.
Rudolf Koch stammte aus Nürnberg, absolvierte eine Ausbildung als Ziseleur im Metall-Kunsthandwerk, anschließend ein Zeichenstudium. Nach siebenjähriger Tätigkeit als Buchgestalter in Leipzig kam er 1906 als Mitarbeiter zur Schriftgießerei Klingspor in Offenbach. Seit 1908 lehrte er dort auch an der Werkkunstschule. Koch gilt als der „fruchtbarste Schreibmeister und Schriftschöpfer seiner Zeit“.

Am ersten Weltkrieg nahm er als Soldat teil. In dieser Zeit wurde er zum bewussten evangelischen Christen und Bekenner des Evangeliums, der sich in seiner handwerklichen und künstlerischen Tätigkeit als „Werkmann Gottes“ verstand. Koch entdeckte, dass Schrift und Bibelwort erschlossen sich ihm in einem unmittelbaren Zusammenhang. Daneben galt sein Bemühen der Neuentdeckung und Darstellung christlicher Symbole. Koch schuf grafische Arbeiten, Teppiche, Paramente und sonstige Kirchengeräte.

Das Kreuz auf der Weltkugel, welches zum offiziellen Zeichen der Evangelischen Jugend in Deutschland wurde, geht auf Rudolf Kochs Symboldarstellung zurück.

Am 1./2. Februar 1930 war er Gast und Referent bei einer „Arbeitstagung für evangelische Lebensgestaltung“ in Hohensolms und hinterließ hier einen tiefen Eindruck. Als die Christdeutsche Jugend im Oktober 1931 die mittlere Etage des Schlosses beziehen konnte, wurde dieser Raum nach ihm benannt.

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